Millionen Morde. Ein ruhiges Städtchen. Zwei alte Generale.
Ludwigsburg und die Zentrale Stelle zur Aufklärung von NS-Verbrechen
Ein Film von Jochen Faber
Grausam lebendige Geschichte – aufgespürt in Ludwigsburg: Wie lässt sich der neuen Rechten in der Bundesrepublik sinnvoll begegnen? Unter anderem auch mit Wissen um die Geschichte der alten Rechten und wie sie nach dem Ende des NS-Terror-Regimes in der Bundesrepublik aufgenommen wurden. Wer genau weiß, was Rechtsradikale als „Vogelschiss in unserer über 1000-jährigen Geschichte“ bezeichnen, kann ihre Positionen entkräften und den Zulauf zu ihrer verlogenen und unsolidarischen Weltsicht helfen einzudämmen.
Der Film „Das Geheimnis der Orangenkisten“ beleuchtet das Thema der alten Nazis in der neuen Bundesrepublik aus zwei Perspektiven am Beispiel Ludwigsburgs: Einerseits wurde hier (eher zufällig gerade an diesem Ort) die „Zentrale Stelle zur Aufklärung von NS-Verbrechen“ eingerichtet. Andererseits sammelten sich in Ludwigsburg viele alte Nazis, darunter zwei prominente Spitzen-Generale der Waffen-SS. Erst langsam formierte sich eine klare bürgerschaftliche Position für schonungslose Aufklärung des deutschen Massenmords in der Stadt.
Jochen Faber machte diesen Film in den Jahren 2007 und 2008 als neugieriger Bürger und als Vater. Er verdichtete unter anderem Recherchen in deutschen, französischen und amerikanischen Archiven sowie zahlreiche Zeitzeugen-Interviews zu einem aufschlussreichen, teils bitteren, teils lakonischen, teils sogar heiteren „politischen Heimatfilm“. Er bringt einen wichtigen Ausschnitt aus 75 Jahren deutscher Geschichte in einen gut nachvollziehbaren Zusammenhang und macht sie an vielen konkreten Beispielen für Zuschauer/innen jeder Generation nachvollziehbar.
90 Minuten, D 2008
Originalmusik von Gottlob Senkel, eingespielt von Thomas Peter & Jochen Faber, Norbert Haas & Mathis Grossmann und dem Zigeli Winter Quartett. Sprecher*innen: Andreas Klaue, Barbara Stoll.
Link zum Stream: https://www.scala.live/event/das-geheimnis-der-orangenkisten/