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Vortrag und Diskussion mit Alicia Schlender (www.alicia-schlender.de)
Die Corona-Krise ist auch eine Krise des Ideals der Kleinfamilie. Sie zeigt auf, dass ein oder zwei Menschen nicht reichen, um sich neben einem Vollzeitjob um Kinder (und um andere soziale Beziehungen und sich selbst etc.) zu kümmern, ohne darin verloren zu gehen. Auf politischer Ebene bleibt die Kleinfamilie jedoch sehr beliebt: sie ist z. B. steuerlich und wohnungspolitisch deutlich privilegiert.
Zwar wird heute viel darüber gesprochen, dass Familienformen sich wandeln. Und auch die Gleichberechtigung scheint in aller Munde zu sein. Trotzdem gilt die heterosexuelle Kleinfamilie weiterhin als normal und mit ihr auch die Ungleichheit in Familien: Sorgearbeit ist größtenteils immernoch Frauensache. Ein Phänomen, dass in der Corona-Krise deutlicher denn je hervortritt.
In diesem Vortrag wird danach gefragt, welche Rolle das Ideal der Kleinfamilie darin spielt, Geschlechterungleichheit und die gesellschaftlichen Elternrollen (z. B. die Mutter als Hauptverantwortliche) immer wieder zu erzeugen. Dabei schauen wir auch auf die (Un-)Möglichkeiten gleichberechtiger(er) Elternschaft. Vor diesem Hintergrund wird Co-Elternschaft als eine Familienform vorgestellt, die nicht (nur) auf dem romantischen Gerüst aufbaut und über Vor- und Nachteile diskutiert.
Alicia lebt mit (ihren) Kindern und anderen Erwachsenen in einer WG in Berlin. Sie beschäftigt sich schon länger privat und freiberuflich mit feministischen Perspektiven auf Elternschaft. Sie hat Politik und Gender Studies studiert und organisiert aktuell zum Beispiel das digitale fem*ily-Forum für feministische Familienvisionen.