„Über Leben – Ezidinnen nach dem Femizid 2014“
Aufarbeitung – Gerechtigkeit – Menschenrechte
2018 entstand die Wanderausstellung „Über Leben – Ezidinnen nach dem Femizid 2014“ über die erlebte sexualisierte Gewalt, Verschleppung, Versklavung und Ermordung von ezidischen Frauen durch den IS. Deutscher Frauenring e.V. entwickelte sie in Kooperation mit der Platform for Struggle for Women held in Captivity.
Die Ausstellung beruht auf Interviews und Fotos von ezidischen Frauen und thematisiert den Femizid, der sich in Sinjar-Gebirge 2014 abspielte.
Ezidische Frauen, denen die Flucht in die Freiheit aus den Händen des IS gelang, fanden den Mut, über die Gewalt zu berichten, die der IS ihnen angetan hat. Sie wurden zwischen Dezember 2017 und März 2018 in Qamishli (Rojava) in Nordsyrien, in Şinjar (Nordirak) und im Raum Baden-Württemberg (Deutschland) interviewt. Sie taten dies, einmal, um Zeugnis für mögliche Gerichtsverfahren gegen die Täter abzulegen, zum anderen, um in Teilen der Interviews die barbarischen Kriegsverbrechen gegen sie durch die Ausstellung bekannt zu machen, über noch gefangene Menschen zu berichten und ihre Geschichte zu erzählen, die
eine Geschichte von Leid sowie großer Stärke ist.
Sie hoffen auf Aufarbeitung, Gerechtigkeit, Menschenrecht und internationalen Schutz und Frieden für alle Ezid*innen.
Die Ausstellung spricht jedoch auch vom Überleben und der Forderung nach Gerechtigkeit durch die Überlebenden.
Wir freuen uns, zur Eröffnung der Ausstellung Mitglieder der Ezidischen Sonne Stuttgart zu begrüßen, mit denen wir über das Ezidentum und den Genozid, sowie über ihre persönlichen Erlebnisse sprechen werden.
Wir freuen uns auf euch!