Als soziokulturelles Zentrum mit dem Schwerpunkt auf politischer Bildung sehen wir uns in der Pflicht, mit unseren Veranstaltungen neue Perspektiven zu ermöglichen und zu thematisieren, die im Allgemeinen sonst untergehen würden.

So war unsere Intention zum Vortrag am Dienstag eine ausgewogene Darstellung eines Konfliktes, in dem es vor allem um Machtinteressen aller beteiligten Seiten zu gehen scheint. Die Darstellung des Konfliktes, welcher nicht erst seit heute ein Krieg ist, wurde im Vortrag in unseren Augen jedoch sehr einseitig dargestellt.
Nachdem im Rahmen der Moderation bereits während der Veranstaltung auf diese Einseitigkeit eingegangen wurde, möchten wir mit diesem Statement dazu aufrufen, solch unkritische Perspektiven nicht einfach hinzunehmen, sondern diese auf den Prüfstand zu stellen.

Putin (und ja Putin, nicht „die Russen“) hat gestern einen militärischen Angriff auf die Ukraine gestartet, den wir absolut verurteilen. Krieg findet keine Rechtfertigung und schon gar nicht, wenn im Sinne von Machtinteressen unschuldige Leben gelassen werden.

Dieser Krieg ist kein antifaschistischer Akt zur Befreiung der Ukraine. Er hat nichts mit dem Narrativ des „großen vaterländischen Kriegs“ gegen Nazideutschland zu tun, auf das Putin rekurrieren möchte. Dieser Krieg ist ein Angriffskrieg durch Wladimir Putin, der Großmachtbestrebungen hat und diese militärisch durchsetzt. Besonders die von Putin auf getane Argumentation und scheinbare Rechtfertigung der „Entnazifizierung der Ukraine“ stellt eine NS-Relativierung dar, die wir scharf verurteilen!
Damit geht es uns nicht darum zu erklären, dass die Nato eine gute Institution darstellt, sondern um ein kritisches Statement zu der rein pro-russischen Position des Referenten im Vortrag.

Wir haben einige Links, in denen ihr auch nochmal andere Quellen zur Situation mit anderen Perspektiven findet: